Ich habe mir in letzter Zeit mehrmals darüber Gedanken gemacht warum ich eigentlich ein Goth bin. ich könnte ja auch Punk oder Metaller oder einfach in der Mittelalterszene sein oder ein einfacher Lobpreiser (nichts gegen Lobpreis höre ich oft sehr gerne). Ich höre gerne Die Toten Hosen, Pumpkinhead, Mannowar, Schandmaul, Rabenschrey usw. Auch die Klamotten von den anderen Gruppierungen habe ich. Also warum bin ich dan ein Gothic?? Ich meine, man wird ganz oft beleidigt (auf jedenfall hier in Neumünster) oder als Satanist dagestellt. Ich wurde sogar einmal als Herr der Finsternis angesprochen von einen verrückten Obdachlosen.
Hier in Neumünster sind 90% Hipp Hopper und Chartsdiscogänger. Gothics gibt es nur ganz ganz wenig und die meisten die es sind bleiben lieber unter sich. Die Kirchen hier haben nicht sehr viel für Gothics übrig (das typische Klischee: Gothics = Satanisten). Einmal bin ich zum Einkaufen gegangen, hatte meine üblichen Sachen an , Mantel, Stiefel, Nietengürtel und Stahlkette, als eine etwas ältere Dame aus ihrer Tür raus gehen wollte, mich sah, einen schrei losließ und wieder im Haus verschwand. Oder ein anderes Mal, auch wieder beim Einkauf, da hörte ich auf einmal einen Schrei hinter mir. Ich drehte mich um und sah einen jungen Mann der leider Geistlich behindert war. Er klammerte sich an seine Mutter und sagte: "Mama, das ist der Mann! Der Mann aus dem Horrorfilm." Ich wollte freundlich wissen aus welchen Film ich denn entsprungen sei, doch der Arme konnte es mir nicht beantworten, da er zu große Angst vor mir hatte. Wieder ein anderes mal wurde ich von jungen Türken angeschriehen ich solle in mein Grab zurück klettern.
Also warum die Schwarze Szene? Warum Gothic? Warum Schwarz? Ganz einfach: Ich liebe die Outfits das Schminken die Musik und das einfache Anderssein als die Meisten. Ich fühle mich einfach wohler in Schwarz. Außerdem hat meine vergangenheit mit meiner Wahl zu tun.
Der Tod einen Freundes hat mich dazu geführt immer nur schwarz zu tragen. Auch befasste ich mich mit dem Thema Leben und Sterben. Ich besuchte meinen darmaligen Nachbern der auch Gothic war und ein sehr sehr gläubiger Christ. Er erzählte mir alles was ich wissen wollte und zeigte mir einige Bands die christliche Gothics waren. Mir gefiel die Musik und der Stil. Als ich nach Neumünster zog war ich fest entschlossen, mein Gothic-Dasein nicht zu beenden. Es wurde sehr schwierig doch ich halte immer noch fest an meiner Einstellung. Und ganz ehrlich Schwarz ist das neue Blau

Lg Empyrion

ich dachte du wärst Piraten sonst noch was Goth ?

@ EKTO spezifisch bin ich ein Pirate GOTH eine unterform des Gothic

ah eine unterform und wieder was dazu gelernt ^^

Warum bin ich eigentlich Gothic? Das ist ne wirklich interessante Frage.

Ich glaube ich muss da etwas weiter ausholen...
Ich bin von Geburt an schwer sehbehindert und deshalb in meiner Jugendzeit arg gemobbt worden. Da entwickelt man mit der Zeit halt eine große Abneigung gegenüber der oberflächlichen Welt und dem Mainstream, indem alles perfekt, jung und wunderschön sein muss. Die Wirklichkeit sieht einfach anders aus. Es gibt Krankheit, Behinderungen, Armut etc. Dazu kommt dass ich mich schon immer sehr für, ich nenns jetzt mal "die Dinge die hinter allem stehen" intressiert habe. Philosophie, Psychologie und ganz zuerst natürlich die Theologie haben mich einfach enorm fasziniert. Für mich ist das alles ein sehr essentieller Bestandteil der Gothic-Lebeseinstellung. Blicken wir hinter die Fassasden der vermeintlich perfekten Welt, akzeptieren wir die Schattenseiten und versuchen wir, das Beste draus zu machen, indem wir uns gegen die Oberflächlichkeit stellen. Das ist Gothic für mich. Und lange bevor ich angefangen hab schwarz zu tragen, war das meine Lebensphilosophie. Irgendwann hab ich halt mal ein paar Gothics gesehen. Mir gefiel der Kleidungsstil einfach ausnehmend gut. Also hab ich mich mit den Hintergründen dieser Subkultur vertraut gemacht und irgendwie hat das sehr gut mit meiner Einstellung zusammengepasst. So bin ich da reingerutscht. Und auch wenn für viele Leute Gothic mittlerweile nur mehr Styling und Party machen bedeutet. Für mich ist es weit mehr als das.

Warum ich ausgerechnet Goth bin ... ?

Hm, so komplex ich von meiner Wesenheit her bin - so viele gute Gründe gibt es als Antwort auf diese Frage.

So lange ich zurück denken kann war ich immer schon anders als die Masse um mich herum.
Und in meiner Kindheit bereits beschlich mich das Gefühl irgendwie fehl am Platz zu sein.
Das führte dazu, dass ich mich geistig - spirituell bereits sehr früh auf die Suche begab.
Fragen wie Wer bin ich?, Wo komme ich her?, Was steckt hinter all dem? u.s.w. beschäftigten mich tagtäglich und ließen mich sehr häufig nicht zur Ruhe kommen.
Im Herzen sehnte ich mich sehr früh schon nach Gott, aber ich fand zunächst einfach keinen Zugang zum christlichen Sein; v. a. auch nicht zu den Otto - Normal - Christen, die mir all zu oft wie Heuchler erschienen (= Ich bin Christ weil man es halt so macht).

Mit meinen Mitmenschen machte ich bereits in der Grundschule eher negative Erfahrungen (Hänseln, Mobbing), auch "daheim" wurde ich als das Schwarze Schaf meiner Mutter meinem Bruder gegenüber auf sehr hinterhältige Art (draußen die aufopfernde Mutter, drinnen das krasse Gegenstück) gemobbt, fühlte mich also komplett allein gelassen und ziemlich verarscht von der menschlichen Welt und dementsprechend erging es mir dann seelisch auch.

Ich begann mein gesamtes Umfeld zu beobachten, zu analysieren (wohl auch mitunter um mich vor weiteren Verletzungen, Enttäuschungen, Verwirrungen seelischer Art zu wappnen, bzw. sie vorher zu sehen, zu durchschauen), wodurch sich mein Blick für versteckte Hintergründe, Fassaden u. ä. immer mehr verschärfte. Langsam entwickelte sich aus diesem Verhalten eine Art Leidenschaft, die sich auf alle anderen Gebiete übertrug. Besonders von sich aus analytische, hinterfragende Themen begannen mich in ihren Bann zu ziehen (ähnlich wie bei @Shades): Psychologie, Gesellschaftspsychologie / Soziologie, Philosophie / Religionen, Christentum, Märtyrertum, die Heilige Schrift, v. a. die Johannesoffenbarung / Okkultismus, Parapsychologie / Metaphysik, Geheimbünde / Illuminaten / Verschwörungstheorien / NWO u. s. w.

Tief in mir verspürte ich jedoch eine immer weiter wachsende und tiefer gehende Sehnsucht nach Frieden, dem Jenseits, Stille; ich fühlte mich sehr zum Thema Tod und das Leben Danach, die Ewigkeit hingezogen. Parallel dazu erlebte ich alles Unrecht, Elend, Hinterhältige u. ä., das mich umgab, verschärft und intensiver.

Mir war ziemlich bald bewusst, dass ich nicht Teil dieser Welt, dieser Gesellschaft sein wollte, da sie für mich den Antichristen, die Gottesferne wiederspiegelte. Sehr oft fiel mir auf, dass sich diese Welt in eine scheinbar strahlende, bunt glitzernde, schrille und laute Fassade hüllte, hinter der sich jedoch das verbarg, mit dem ich nicht in Kontakt treten möchte ... morbides, perverses, wahrhaft Böses, Götzenanbetung, wirkliche Satansverehrung (= die Verherrlichung des eigenen Selbst als nahezu gottgleiches Wesen). Im selben Atemzug wurde ich mir in meinem Innersten bewusst, dass ich Christus, den Erlöser und Gottmenschen wollte, jedoch damit für mich bleiben wollte.

Also blieb ich in der Stille (die ich zu schätzen wusste) zurück gezogen mit meinen Gedanken und meiner Sehnsucht nach dem unendlichen Frieden und dem Ewigen Licht auf meinem Beobachtungsposten, unterstrich meine Einstellung und mein Wesen indem ich mich ab da an nur noch in Schwarz kleidete als Ausdruck meiner passiv - ablehnenden Haltung der bunt - glitzendernden - sich - selbst - verherrlichenden Gesellschaft gegenüber, meiner Skepsis und hinterfragenden Tiefgründigkeit, Melancholie und auch zuweilen Empathie, Demut vor Gott und doch auch Zeichen der Festlichkeit Ihm Zu Ehren.

Nun, so geriet ich in die Gothicszene.
In ihr habe ich am ehesten die Möglichkeit gesehen meinem innersten Wesen, meiner Einstellung Ausdruck und Sichtbarkeit zu verleihen.

Zudem finde ich in ihr mitunter auch jene Musik, die mich am meisten anspricht.

Auch finden sich unter Gothics oftmals Ästheten, Schöngeister, tiefgründige und empfindsame Seelen wieder; also mir vom Wesen her ähnliche Geister.

Nicht zuletzt ist es auch jene schwarzromantische Stimmung und (Friedhofs - ) Atmosphäre, die mich gleich in den Bann gezogen hat.

Nun, ich empfand sie schlicht und ergreifend wie für mich gemacht - es passte eben sehr vieles an ihr zu meinem Wesen; also hatte ich zum Entsetzen meiner Eltern damals Was sollen denn die Nachbarn denken??? nicht lange damit gezögert mein äußeres Erscheinungsbild in ein Schwarzes Phantom umzugestalten.

Tja, dies habe ich bis einschließlich heute beibehalten, und so schnell wird sich daran auch nichts ändern.

sorry mach den text mal weg kann irgendwie nicht löschen bin eh grad nicht unterwegs hier