Nachdem mir gestern Abend durch das Lesen eines anderen Beitrags und Zeugnisses hier in diesem Forum bewusst wurde, dass ich wohl noch lange nicht mit meinem "alten Leben" abgeschlossen habe; es wohl ein Trugschluss mir selbst gegenüber sei zu sagen, ich hätte alles im Griff, mein jahrelang mühselig aufgebauter schwarzer Dornenpanzer erfülle schon seinen Zweck und alle meine seelischen Wunden, wären siegreich überwunden fühlte ich einen inneren Drang hier in diesem Forum, in welchem ich Menschen kennen lernen durfte, die ich sehr schätze und denen ich zumindest mal ansatzweise vertraue Farbe zu bekennen, alle Karten auf den Tisch zu legen, selbst wenn ich mich damit und dadurch wohl sehr angreifbar mache. Da ich sogar bereits und GERADE von Christen Dolche in die emotionalen Wunden gerammt bekommen habe, die mich auch mal an den Rande des Suizids trieben ist hierzu eine Aussage wie "unter Brüdern in Christus kann man sich ruhig gegenseitig Vetrauen schenken" in meinem Falle auch nicht unbedingt das überzeugende Argument. Dennoch: ich verusche es - und komme hier gleich zum Anfang meiner Geschichte, meines Weges:

Nun denn, meine Mutter stammt aus Kreta, mein Vater ist gebürtiger Bad Dürkheimer.
Beide lernten sich in der FH in Worms kennen - sie war Studentin, mein Vater Prof.
Nach einer Nacht der Zweisamkeit platzte ich als "Unfall" in ihr Leben. Erst waren beide etwas erschüttert gewesen, der Erzählung meines Vaters nach, doch als ich in seinem Arm lag empfand er große Glücksgefühle dabei.
Zu ihm begann ich auch ein sehr intensives, aber auch kompliziertes Verhältnis aufzubauen. Ich liebte ihn, ich bewunderte ihn und konnte zuweilen wunderbare und interessante Gespräche mit ihm führen, jedoch konnte seine sehr liebevolle und einfühlsame Art ebenso plötzlich in unangebrachte Härte und Kälte umschlagen, was mich als Kind ein jedes Mal sehr verwirrte, da ich nicht ausmachen konnte, in welchen Fällen ich ihm Anlass dazu gab.
Ich war kein "lautes Kind". Ab und an verfiel ich zwar, wenn es für mich unaushaltbar geworden war, und ich mich extrem in die Ecke gedrängt fühlte, in gewaltige Jähzornausbrüche, die allermeiste Zeit über war ich jedoch ein sehr introvertiertes Kind (mit "leicht authistischen Zügen", wie mein Vater meinte), das in "seiner eigenen Welt lebte", sich stundenlang alleine beschäftigen konnte, dem es nie langweilig war, da sehr fantasievoll und kreativ.
Es war wohl wie eine Schutzkuppel, die ich bereits in sehr frühen Jahren um mich herum errichtet hatte.
Meine Mutter war für mich eine fremde Person. Schon zu Kindertagen. Ich spürte ihre Eifersucht mir gegenüber, die auch von meinen späteren Freunden wahrgenommen wurde. Von ihr ging mir gegenüber eine Kälte aus, die mich oft frösteln ließ, und in ihren Augen war ich bereits von klein auf der "Sündenbock für alles." Mal terrorisierte sie mich, mal ließ sie mich einfach links liegen und beachtete mich nicht. Und ich wusste nicht, wieso sie das alles tat. Da ich - wie gesagt - kein "lautes Bündel" dachte ich nur, ich müsste mich nur noch mehr zurück nehmen, vielleicht würde es dann besser werden, doch dies wurde es nicht. Ich wurde immer ruhiger, sprach sehr lange gar nichts - und wurde auch deswegen angefahren. Es war wie verhext: tat ich etwas, war es nicht richtig, war ich nur still war es ebnfalls falsch.
Mein Vater, der sehr unter dem Einfluss meiner Mutter stand, befand sich immer öfters auf ihrer Seite, was in mir immer stärkere Gefühle der Verachtung ihm gegenüber hervor rief.
Auch erstickte er gleich jedes Mal die Ansätze einer Wurzel des Erwachsenwerdens und Reifens in mir, sprich: die Entfaltung meines eigenen Willens, meiner eigenen Persönlichkeit, und zwang mir seinen Willen auf, was dazu führte, dass ich mich emotional an ihn band, er jedoch zugleich von mir verlangte "endlich erwachsen und selbstständig zu werden" (dabei aber alles mögliche DAGEGEN tat - in der Psychologie nennt man solches Verhalten übrigens "Double Bind"). Oft machte er mir damit noch Angst, was alles mit mir geschehen wird, wenn ich nicht endlich lernte selbstständig zu werden.
Dieses ganze mich zutiefst irritierende Verwirrspiel, meine inneren und niemals geäußerten Ängste, führten dazu, dass ich mich immer mehr begann von mir selbst "abzuspalten."
Den "großen Schnitt" erlebte ich mit ca. elf Jahren auf dem Heimweg nach der Schule. Von Jetzt auf Nacher überkam mich das Gefühl mein Geist löste sich aus dem Körper und ich "sah mich von oben und wie auf eine fremde Person herab." Alles um mich herum wurde plötzlich unwirklich und wie einem verwaschenen Traum.
Ich wusste nicht, wie mir geschah, hatte Angst, ich werde "verrückt", bekam Panik und rannte nach Hause. Ab diesem Zeitpunkt trat die "Verwirrung" immer mehr in mein Leben. Im Zug und in der Schule überkamen mich vermehrt Gefühle, andere könnten meine Gedanken hören oder lesen oder durch mich hindurch sehen. Ich fühlte mich gläsern. Ich kam immer weniger im Unterricht mit, war zerstreut, fand mich im Schulgebäude nicht zurecht, und fragte mich immer öfters selbst ob das alles, was ich erlebte wirklich so sei oder ob ich mir nicht einfach nur alles einbilde. Gesichter von Menschen verzerrten sich vor meinen Augen zu Fratzen, die Lautstärke änderte sich von laut nach leise u. U.., die Farbintensität änderte sich von grell nach dunkel und bedrohlich u. s. w..
In der Schule wurde ich gehänselt wegen meines "Zerstreutseins" und meiner Zuckungen und Sprechstörungen, ich hatte plötzliche Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen am ganzen Körper.
Keiner bemerkte etwas oder wollte etwas bemerken.
Und ich schämte mich zu sehr etwas zu sagen, war zudem misstrauisch allen anderen gegenüber und hatte große Ängste.
In der Pubertät traten zudem noch physische Gesundheitsprobleme auf, die sich erst LETZTES Jahr als eine "Systemische Mastozytose" von einem Arzt, der Erfahrung auf diesem Gebiet hat, zu erkennen gab.
Bis dahin wurde von meinen Eltern alle meine Probleme nihilisiert. Ich wurde von ihnen verspottet und verhöhnt, wenn ich mich ihnen am Mittagstisch anvertrauen wollte. Sie lachten mich aus, was all meine ymptome nur noch verstärkte.
Ich lag mit Anaphylaxien alleine im Bett, hatte Todesängste, keiner nahm mich wahr.
Nun, mit sechzehn schleichten sich bei mir die Deopressionen ein. Ich wurde immer melancholischer, bekam Todessehnsüchte, Sehnsüchte nach dem Jenseits, nach Christus, begann mich mit Ihm auseinander zu setzen, tzraute mich jedoch nicht unter Leute oder mich einer Gemeinde an zu schließen, da ich zu sehr Angst und Misstrauen vor anderen Menschen hatte.
Als ich begann nur noch Schwarz zu tragen war es daheim ganz aus.
Ihre Begründung gegen das Schwarz tragen war schlicht und ergreifend: was sollen denn die Nachbarn denken, ich würde sie vor allen Menschen bloß stellen u. s. w.

Meine Mutter konnte immer schon wunderbar dramatisieren. Mir gegenüber konnte sie keine warmen Gefühle aufbringen, wenn jedoch andere Menschen zu besuch waren oder wir unter ihnen spielte sie die sich zutiefst aufopfernde, traumhafte Mutter, die sich jedes Kind wünscht und beklagte sich anderswo, wie undankbar und was für eine Strafe ich doch für sie wäre. Als sie einen Quelle - Laden in unserem Dorf zu eröffnen begann und alle Leute zu ihr strömten und sich halb Freinsheim in sie verliebte (kein Witz!) ging ihr Terror gegen mich richtig los. Ich fühlte mich bald wie ihr erwählter "Staatsfeind Nummer eins", sie fuhr bei den "dummen Dörflern" (die ihr dies noch glaubten) alle Geschütze gegen mich auf, die sie nur aufbringen konnte, so dass sehr bald schon mein Ruf in diesem Dorf bei vielen ruiniert war. ... wofür frage ich mich noch heute.
Einzig und allein ihre "beste Freundin", gegen die sie dann daheim los zog, da sie sie ja eigebntlich gar nicht mochte, kam dieser Dame irgendwann auf die Schliche und durchschaute sie.
Nun, wenn man Freundinnen so behandelt, ist es kein Wunder, dass man sie auch irgednwann verliert ... ^^

Mein ein Jahr jüngerer Bruder - hin und wieder der einzigste Lichtblick in meinem damaligen Familienleben war dafür der "Prinz" meiner Mutter.
Ein tiefes Verhältnis jedoch war aber auch hier nicht zu erwarten.

Nun, meine Jahre zwischen sechzehn und achtzehn waren die, in denen ich zu fühlen begann, dass da jemand Unsichtbares bei mir war. Jemand, der mit mir weinte, wenn ich am Verzweifeln war, jemand, der mir zu sagen versuchte "ich bin da!" wenn ich mich so unendlich einsam fühlte, da meine eigene Menschenscheu und mein Misstrauen und meine kommunikative Unbeholfenheit mich selbst einkerkerten.
Wenn mir vor Einsamkeit auch physisch kalt wurde spürte ich öfters eine plötzliche Wärme, die mich von oben bis unten durchdrang, wie wenn jemand einen warmen Mantel um mich legte. Und ich fühlte eine leise Stimme inmein Inneres flüstern. Ich spürte die Anwesenheit einer Person und ihre Liebe zu mir. Ich wusste, dass es Jesus war.

So ließ ich Ihn in mein Leben ein, jedoch war ich von mir aus nicht in der lage Ihm etwas zurück zu geben, da ich einem psychischen und physischen Wrack gleich kam.

Ich fühlte mich mit der Zeit immer erschöpfter und ausgelaugter, als würde mir jemand all meine Lebenskraft und mein inneres Licht entziehen.
In mir schrie es immer lauter. Aber dieser Schrei konnte nicht nach Außen dringen. Draußen würde er nicht wahrgenommen werden, verlor seinen Bestand, seinen Sinn.

Als ich es nicht mehr aushielt und meine Verwzeiflung beinahe am Höhepunkt angelangt war begann ich mit dem Messer zu spielen.
Ich schnitt mir so tief ich konnte in die Arme und dachte: wenn ich eine der Pulsadern treffe, sollte es so sein.
Ich lief nur noch wie ein Zombie mit hängendem Kopf durch die Straßen, schaute nicht mehr nach Autos - wenn mich eins überfahren sollte, auch egal.

Mit achtzehn klappte ich dann vollends zusammen.
Mich überkam ein Heulkrampf, ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen.
Plötzlich waren bei meiner Mutter alle Alarmglocken an. Und sie fragte mich ernsthaft ob ich Drogen genommen hätte (ich sah wahrscheinlich aus wie eine Leiche).
Ich vereinte immer wieder.
Mein Vater lag mit einer steinernen Miene im Bett, in seinen Augen nur Kälte.
Das traf mich wie ein Schwert in die Brust.

Alles verschwamm wieder um mich.
Ich spürte, wie meine Seele nicht mehr wollte, als hätte sie hohes Fieber.
Ich wollte nur noch sterben. Ich fragte mich warum ich noch am Leben war.
So viel seelische Wunden, so tödlich, müssten einen doch normal auch umbringen ...

Jedenfalls war dies der Punkt, an dem ich in Therapie bin.
Erst zu einer Kinder und Jugendtherapeutin, die mich jedoch nicht behandeln wollte, da ich ein zu "schwerer Fall" für eine ambulante Behandlung wäre, sie überwies mich ins ZI nach Mannheim.
Eine Woche später verlies ich diesen Verein, da ich mir vorkam wie ein Versuchskaninchen und die Atmosphäre darin eisig war.
Nach einer Krisenintervention in der Akutstation Frankenthal, in der ich mit Antipsychotika vollgestopft worden war, dass ich nicht einmal mehr den Besuch wahrnahm, und zu einem Zombie mutierte, überwies meine Therapeutin mich in die Tagesklinik Frankenthal, die mir endlich einen Platz bot, an dem ich mich wohlfühlen konnte. Ich erhielt einen Psychiater, mit dem ich mich auf Anhieb verstand, der mich auch in keine Schublade stecken wollte (anders als jene Fachheinis, die mir unbedingt eine "Borderline" oder "Grenzpsychose" - Diagnose auf die Stirn stempeln wollten) und mit dem ich mich soagr offen über meinen Glauben und allgemein spirituele Dinge unterhalten konnte.
Hier erhielt ich etwas Luft zum Durchschnaufen.
Der Doc schätzte meine große Mitarbeit, sagte, ich sei eine "Traumpatientin", und dass mein rationales Denken noch sehr klar und auch weit voraus (20 Jahre weiter als der Nrom entsprechend) wäre, somit läge auch eine Diagnose wie "Schizophrenie" (die ich zunächst bei mir vermutete) außer acht. Schizophrene würden über keine objekte Urteilskraft mehr , was sie selbst betrifft, verfügen.
Jedoch käme ich - v. a. in Stresssituationen - des öfteren mal an psychotische Randbereiche. Wie z. B. die optischen und akustischen Verzerrungen, in Situationen in denen ich sehr bedrängt oder überfodert fühle, manchmal auch "einfach so." Hätte ich nicht von klein auf gelernt mit diesen "Dissoziationen" (Abspaltungen der Seele / des Geistes vom Körper oder jener momentanen Situation) umzugehen, das heißt, die Füße dennoch auf dem Boden zu lassen, wäre ich wahrscheinlich schizophren geworden.
Nun, wie dem auch sei: In diesen Jahren lernte ich meinen damailgen besten Freund Bernd kennen. Er war selbst ambulanter Patient bei meinem Psychiater und sprach mich eines Tages im Raucherraum (ich rauchte zwei Jahre lang) meines Kreuzes, das ich um den Hals trug, weges an. Wir kamen ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass er einen bereits sehr tiefen Glauben an Jesus Christus besaß. Ich hörte ihm gespannt zu, und nach und nach entwickelte sich zwischen uns eine tiefe Freundschaft. Er zeigte und erzählte mir Dinge der katholischen Mystik, ich lernte durch ihn das Rosenkranzgebet, den wir in der Mittagspause dann auch des öfteren auf dem Frankenthaler Friedhof zusammen beten gingen. Langsam traten Christus, Maria und der Heilige Geist immer mehr in mein Leben und ich spürte auch hier und da seelische Heilungen.
Eines Tages jedoch - es war in einer Phase, in der ich wieder vermehrt unter Depressionen und Ängsten litt - nahm Bernd mich mit zu einem bekannten charismatischen Evangelisationszentrum und wollte unbedingt, dass ich in das Gespräch einer sehr beliebten charismatischen Schwester ging, die sehr vom Heiligen Geist erfüllt sein sollte.
Ich wollte nicht, hatte Angst und wollte bedeckt bleiben, ging Bernd zuiebe jedoch mit ihm zusammen in die "Sprechstunde."
Erst begrüßte sie uns herzlich, dann jedoch wurde plötzlich ihr Blick finster und verlangte, dass ich meine langen Ärmel zurück kremple. Als sie meine verschnittenen Arme sah fuhr sie mich roh an, was das sollte und was überhaupt mit meinen Eltern wäre (ich hatte noch kein Wort gesprochen). Ihr Dialog verlief in Richtung: wie ich meinen Eltern so etwas nur antun könnte, man solle seinen Eltern gegenüber immer dankbar sein und so ähnlich ...
Ich fühlte mich wie geschlagen, und seelisch vernichtet.
Ich hatte keinerlei Zweifel daran gehabt, dass diese Frau begnadetet und vom Heiligen Geist erfüllt ist; doch wenn dies gerade wirklich von Gott kam, so hatte Er mich eben in dieser Stunde für immer immer verdammt ...

Bernd, der beinahe genauso geplättet war wie ich, und ich verließen den Gottesdienst und wussten nichts besseres mit unserem meotionalen Chaos an zu fangen wie unsere Verwirrung im Alkohol zu ertränken.
Die kommenden Tage wurden wie eine Hölle für mich. Mir war, als hätte Jesus, den ich jedoch mein Leben lang stets an meiner seite zu spüren glaubte, mich soeben von sich in die tiefste Finsternis, in die ewige Verdammnis verwiesen, so dass mir NICHT EINMAL mehr der Suizid als Ausweg blieb!
Ich fühlte mich vor zwei Wahlen gestellt, die beinahe auf das Gleiche rauskamen: bleibe ich am Leben gehe ich durch die Hölle, töte ich mich werde ich verdammt ...

Dieses "den Eltern dankbar sein für alles" hatte ich zuhauf schon von allen möglichen Seiten zu hören bekommen.
Doch egal wie ich es tat - ich machte es ihnen gegenüber IMMER falsch.
Es war vernichtend.
Ich fragte mich, was für einen Sinn mein Dasein überhaupt hatte.
Wenn ich - egal wie und was ich tat - letztendlich doch immer der Sündenbock für alles war.
Stets bekam ich zu hören, wenn ein Mensch mich mal leiden konnte und mit mir befreundet war, ich solllte diesem menschen dankbar dafür sein, dass er sich mit mir abgab.
Ein "Schön, Isa, dass es Dich gibt, Du gibst mir so viel" kannte ich bis dato jedoch nicht.

Was war mit mir? fragte ich mich. War ich der "geborene Sündenpfuhl?
Etwas musste doch mit mir sein, wenn selbst Jesus - die LIEBE - mich verstieß!

Ich wusste nicht mehr, wie ich diese Zeit überwand. Bernd half mir, glaube ich, sehr viel dabei, machte mir Mut und schob es auf die Eifersucht dieser Frau.
Aber woher bitte hatte sie das von meinen Eltern gewusst???
Jemand MUSSTE ihr etwas zugeflüstert haben.

Nun, ganz gleich wie und warum, ich überwand mich Jesus zu schwören, Ihm, auch wenn Er mich nicht haben wollte dennoch treu zu sein, da ich Ihn trotzdem noch liebte (was ich selbst nicht verstand), und so kam ich irgendwie durchs Leben, auch wenn mich heute noch dieser Vorfall - zusammen mit anderen Begegnungen vieler Christen, die mir gewaltig vor den Kopf stießen - ziemlich beschäftigt
Denn: warum sagt mir Jesus so etwas, obgleich Er weiß, dass Er mich damit in eine geistige Hölle katapultiert ...???

Eine andere innere Stimme flüsterte mir jedoch immer wieder: ich bin da, ich liebe Dich, ich stehe hinter Dir!

Nun ja, Freunde und Stefan, mein Mann, der 2010 in mein Leben trat (ausgerechnet ein Rettungssani, bei meinen gelegentlichen Anaphylaxien ^^), halfen mir zudem einen leichten Panzer um mich zu errichten und nicht mehr alles Feindselige, mich abwertende an mich heran treten zu lassen.

Letztes Jahr fand ich - wie geschrieben - auch endlich einen Arzt, der mir mit meinen körperlichen Beschwerden auf die Sprünge half und meinte ganz trocken: es sei ein Wunder, dass ich überhaupt noch lebe.
Normal überlebt man Anaphylaxien ohne schnelle notärztliche Hilfe nicht so ohne weiteres. Ich wusste nur, dass ich während jener "körperlichen Höllenritte" automatische angefangen hatte zu beten. Plötzlich war da jemand, der mir sanft Seine Hand auf den legte und mich einschlummern ließ. Als ich wieder erwachte war es zwar noch nicht ganz vorbei, aber die Todesbedrohung war weg.
Mein Arzt meinte, ich hätte wohl einen sehr starken Willen, und ich meine, Jesus hatte mich noch hier behalten wollen.
Aber vielleicht auch beides.

Christus hat mir nicht nur körperlich schon viel geholfen. Er stärkt auch tagtäglich aufs Neue mein eigenes Selbstwertgefühl, sonst wäre ich den Anforderungen des Alltags erst gar nicht gewachsen - sei es Haushalt, sei es unser Ladengeschäft, Er verleiht mir Zähne und Klauen, um mich, wie es für mich selbst persönlich vonnöten ist, mich auch durch zu setzen, um nicht überrannt zu werden und durchströmt mich mit Seinem beruhigenden inneren Frieden.
Wo Er ist, da ist Geborgenheit und Wärme und ich habe in Ihm dem Vater, nach dem ich mich als Kind schon immer so sehr sehnte.

Ich übergebe Ihm jeden Tag aufs Neue all unsere Sorgen und Probleme und gebe Ihm jeden Tag aufs Neue alle Ehre.
Ich habe Ihm unsere ganze Zukunft in die Hände gelegt im Vertrauen darauf, dass alles gut wird.

Vieleicht werden meine Seele und mein Körper ja einmal durch Ihn ganz geheilt.

Ich weiß nämlich, was für ein Mensch eigentlich in mir steckt.

Vor meinem dritten Lebensjahr, in welchem mich das erste Trauma ergriff (keine Ahnung, was da passiert war, es wollte sich noch nicht öffnen lassen), war ich nämlich ein ganz und gar furchtloses Kind. Ich kannte keine Angst, ich war lebhaft und impulsiv und hatte alle "auf Trab" gehalten. Ich kannte kein Fremdeln o. ä..

Vielleicht darf ich einmal wieder an diesen Ausgangspunkt zurück kehren und ganz von vorne anfangen.

Ich übergebe es Jesus, wie alles andere auch. Amen.


Danke fürs Lesen. Hoffentlich war es nicht zu lang. Aber es musste alles mal raus.


Gott segne Euch.


Eure Isa / NachtJäger*

Abschließend muss ich hierzu noch erwähnen, dass ich TROTZ ALLDEM (Oder GERADE deswegen?) für meine Eltern gebetet und ihnen immer wieder aufs Neue vergeben habe.
Ich bin sie regelmäßig besuchen gegangen, habe sie "lieb gedrückt" und war - so gut es eben ging - anständig ihnen gegenüber, auch wenn es mich innerlich oftmals zerfetzte, wenn meine alten Emotionen in mir wieder erneut aufbrachen und mit mir durchgingen.
Und dennoch hat sich bisher von ihrer Seite aus nichts getan. Ich spüre immer noch ihren starken Widerwillen mir gegenüber, ihre Kälte, mal mehr mal weniger überspielt und frage mich heute noch: WARUM???
Andere Personen spüren übrigens dasselbe, wenn sie dabei sind ^^ (es ist also KEINE Einbildung).

Nun habe ich mich die letzten Tage gänzlich zurück gezogen, weil ich mich nicht mehr selbst dafür fertig machen will.

Ich habe im Moment auch keinen Antrieb mehr für sie zu beten und zu bitten.
Ich muss eine Pause einlegen.
Es raubt mir sehr viel Kraft, für sie um Verzeihung zu bitten, und ich habe von mir aus schon nicht sehr viel an Eigenenergie zur Verfügung.
Das bisschen was ich habe benötige ich zur Bewältigung meines Alltags und Stefan möchte auch noch etwas von mir haben.
Er hat das Vorrecht, da er ja mein Ehemann ist.

Ich bitte Jesus immer wieder um neue Kraft, um neuen Segen und Er gibt mir eben immer so viel wie ich gerade brauche.
Und irgendwie geht es auch immer. Aber ich habe - wie gesagt - langsam keine Kraft mehr für beide Eltern zu bitten.

Mein Reservoir für sie ist bereits ziemlich versiegt.

Dass sich in ihrem Verhalten mir gegenüber noch nichts getan hat, sie in mir immer noch die "unerwünschte Strafe" sehen, verleiht mir nun auch nicht wirklich neue Energien und Motivation um für sie weiter zu kämpfen.

Ich saß vor meiner Empfängnis ganz bestimmt nicht auf einer Wolke und bat Gott darum mich im Leib meiner späteren Mutter einzupflanzen, damit ich ihr und ihrem Mann das Leben mal so richtig schön zur Hölle mache. ^^

Na ja, ohne meinen Zynismus wäre es wohl gar nicht mehr gegangen.

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Nun zum Ende noch eine (ernst gemeinte) Bitte:

jegliche Kommentare wie "mir erging es bestimmt sehr viel schlechter als Dir und ich bin trotzdem schon sehr viel weiter gekommen" könnt Ihr Euch ersparen und an den Hut stecken.
Den Loser - Stempel habe ich schon mehrfach auf die Sirn gedrückt bekommen, mein Bedarf hierfür ist bereits mehr als genug gedeckt.
Vielen Dank. Versucht es mal eine Tür weiter. Danke.


Gott mit Euch. Isa.

Oh Isa!

Deine Geschichte hat mich sehr bewegt!So eine traurige Geschichte,ja,es IST ein Wunder das du noch lebst.Ich danke Gott aber dafür das er dich aufgefangen hat und das es dich gibt.Fühl dich einmal in den Arm genommen,Schwester(wenn du magst ;) ) Ich möchte auch für dich beten das du täglich neue Kraft erhälst.

Gott segne dich,liebe Schwester

Danke Dir, Eva. Das ist wirklich lieb. Und ja, ich lasse mich gerne von Dir drücken. :)

Ich danke Gott ebenfalls dafür, dass Er mir diese Kraft schenkt und ich noch leben darf.
Und ich bin froh, dass ich die schlimmste Zeit überwunden habe. Durch diese Hölle will ich nicht mehr durch müssen.

Ich wünschte mir nur halt NOCH stärker sein zu können, um endlich auch mal anderen Menschen (und natürlich Gott) mehr
geben zu können. Das kann man eben nur, wenn man selbst in Schuss ist. Je mehr man selbst hat, desto mehr kann man auch geben.
Manchmal fühle ich mich einfach nur nutzlos und ärger mich über mich selbst, was mir selbst dann jedoch nicht gut tut, da ich mir letztendlich
nur selbst damit weh tue. Kompliziert ich weiß, aber so ist es eben.

Früher war ich wenigstens noch kreativ, habe sehr viel geschrieben: Geschichten und Gedichte, Liedtexte u. s. w..
Seit meiner Therapie ist aber nur noch Leere in meinem Kopf. Sehr schade. Meine Selbstanalyse hatte ziemlich viel "aufgefressen" kommt mir vor.

Nun, vielleicht kommt dies alles i - wann wieder.

Gott wird mit mir noch etwas vorhaben, sonst hätte Er mich nicht weiter leben lassen.


Gott segne Dich, liebe Eva und natürlich auch den Rest.

Ich liebe Dich

Bis in alle Ewigkeit, mein Schatz.

Danke Dir, mein Engel.
Ich Dich ebenso. <3

Danke Nachtjäger für deine tief berührende und traurige Geschichte.
Du hast das geschafft wofür ich noch immer nicht bereit bin. In Sachen Vergebung bist du ein großes Vorbild für mich geworden. Ich habe es leider immer noch nicht geschafft meinen Eltern zu vergeben. Und was ich erst recht nicht kann ist mir selber zu vergeben für das was ich meinen Eltern angetan habe.
Danke das es dich gibt.
Jesus bless you.

Empyrion

Ich danke Dir, Empyrion für Deine lieben Worte.

Ich glaube nicht, dass es für Dich selbst hilfreich ist, Dich so von Schuldgefühlen zernagen zu lassen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du so ein schlechter Mensch bist, dass Du es verdient hast Dir selbst so etwas an zu tun.
Natürlich sollen wir alle immer bestrebt sein, uns so gut es eben uns Tag für Tag gelingt, zu bessern; es ist jedoch vollkommen falsch
uns selbst in Grund und Boden zu stampfen. Das ist Gewalt an der eigenen Seele und Gewalt ist niemals heilsam.

Deshalb wünsche ich Dir, dass Du die Kraft erhälst Dir selbst Gutes zu tun und ich werde Dich in meine Gebete mit einschließen,
sobald ich wieder Kraft dazu erlangt habe, zu beten.


Gott schütze Dich. Isa.

Danke, lieber Schattenengel.
Gebet kann ich sehr gut gebrauchen, da ich im mich Moment wieder mal schlecht dazu überwinden kann. ^^

Dir muss hierzu auch nichts Großartiges einfallen, ich bin einfach nur froh einen Platz gefunden zu haben, an dem
ich mal all dies los werden konnte.

Es ist vorrnagig wichtig Gott, dem Heiland alles Leid und Leben an zu vertrauen, dennoch braucht der Mensch auch andere menschen,
um nicht unter zu gehen.

Und ich freue mich darüber, dass Ihr mir hier zu hört und alleine dadurch schon einen beträchtlichen Teil meiner Last mir von den Schultern nehmt.

Liebe und Zusammenhalt untereinander ist sehr wichtig.

Also, in meinem Fall wurde letztendlich eine Mischung aus einer Schizotypie und Borderline - Störung vermutet.

Ich schreibe dies hier nur rein, für den Fall, dass ich mich plötzlich hier mal phasenwiese zurück ziehe, wenn es mir mit den Kontakten zu viel wird.
Dies ist nämlich durchaus möglich.

Ich möchte nicht, dass es hier zu Missverständnissen kommt.

Ich weiß, dass ich für mich selbst Verantwortung trage und nehme sie auch ernst.
Und ich will nicht, dass sich jemand anderes die Schuld dafür gibt.

Ich hoffe, ihr versteht mich.

Gott mit Euch. NachtJäger / Isa.

Hey Nachtjäger, das war mal ein sehr Ausführlicher Text und mir ist dazu eingefallen, Gott gibt uns nur soviel zu tragen wie wir auch tragen können, und wenn du soviel auf deine Schulten bekommst dann bist du schon eine Starke Persönlichkeit.
Vergebung, kann ein langer Prozess sein, und nimm dir einfach solange Zeit dafür wie du brauchst und wenn du gerade es mal nicht schaffst für deine Eltern zu Beten, dann ist es auch kein Bein Bruch, das kannst du dann immer noch Nachholen oder vorholen würde ich mal sagen, da eingebet nicht nur in eine Richtung geht. Eingebet kannst in die Vergangenheit schicken, genau so wie in die Gegenwart und Zukunpft.
Ich wünsch dir weiterhin viel Kraft und lass dich nicht Unterkriegen, du bist ein Königskind!

Danke Dir, Ekto, Deine Worte haben mich eben wirklich aufgebaut!
Ich werde / wurde selten für stark gehalten; nur Menschen, die mir sehr nahe stehen und
mich gut kennen halten mich nicht für einen "Loser."

Ja, dass Gebete "zeitlos" sind war mir auch bewusst, bei Gott sind ja Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft eins.

Ich danke Dir nochmals.


Gott mit Dir, NachtJäger*

Übrigens @Ekto:

Ich habe meinen Eltern vergeben, gerade erst letzte Nacht wieder - zwar nur aus dem Herzen / Geiste heraus, nicht im Gebet
und ich weiß, es könnte auch noch tiefer und perfekter sein; aber zu mehr bin ich momentan nicht in der Lage; mehr kann
ich nicht geben. So ist es nun mal. ^^

@Nachtjäger
Das ist Gut. Vergeben fängt im Herzen an. Gott sieht dein Herz. Das Gebt dazu ist zwar ein nettes zusatz Produkt, jedoch wenn du im Herzen ihnen Verziehen hast, dann ist doch schonmal alles cool.

Ich hab letztes Jahr eine art Vergebungstour gemacht, da hab ich allen angeschrieben die mir mal vor Jahren weg getan haben und hab alles auf den Tisch gelegt, also hab mich einmal vor dennen ausgesprochen so zu sagen und könnte ihnen dann wunderbar vergeben, es war wie ein Stein der von meinem Herz viel.

Wow, das finde ich stark von Dir! :)

Das glaube ich, dass es Dir hinterher sehr viel leichter zumute war.

Ich selbst könnte das (noch) nicht. Ich hätte nicht die Kraft, den Kopf und die Überwindung dazu.
Ich glaube, mich würde das in meiner jetzigen Verfassung eher fertig machen, als helfen.

Aber Respekt, ich finde das wirklich toll, dass Du Dich Deinen "Gespenstern" gestellt hast.

Gottes Segen für Dich!


Isa / NachtJäger*